Das Dorf erwacht…

…zu unterschiedlichen Zeiten. Die Ersten schon ab fünf, mit Beginn des Vogelgezwitschers, die Letzten, die erst kurz zuvor schlafen gegangen waren, kriechen um kurz nach neun zum letzten Gongschlag aus den Zelten, versammeln sich ums Lagerfeuer und starten gemeinsam in einen neuen Tag auf der Burg Finstergrün. Vor der Ankunft der Kinder wurden von Mitarbeiter*innen und JuMas teils im Schüttregen, teils bei sengender Hitze, so oder so jedenfalls in Rekordgeschwindigkeit die Zelte aufgebaut. Je nach Zelt sorgte das mitunter für schwere Lachanfälle; Wenn einem zum dritten Mal fast das Küchenzelt davonfliegt oder die immer selbe Stange partout nicht dort bleiben will, wo sie hingehört, bleibt kein Auge trocken – sei es aus Frustration oder weil einem vor Lachen die Tränen runterlaufen.
Irgendwann stehen doch alle Zelte fest und alle 38 Kinder können einziehen. Nun beginnt für die (Ju)Mas der spaßige Ernst des Lebens: Koffer auspacken und Zelte einrichten helfen, Essen für 70 Leute zubereiten und schwungvoll umrühren, sich nach dem Essen auf Schulungen, Abwasch und die nächste Essensvorbereitung aufteilen und natürlich, last but not least, viel, viel Zeit mit den Kindern verbringen! Da gibt es nun über die Tage verteilt Kennenlernrunden und Ballspiele, Stationen zum Reich Gottes, Wildkräuter- und Erste Hilfe Kurse und sogar einen Ausflug ins nahegelegene Silberbergwerk! Es wurde gespielt und gelacht, vorgelesen und gesungen, bis die Sterne aus den Tannen rückten und alle müde auf die Isomatten fielen.

So viel gäbe es noch zu erzählen, von weltbekannten Elefanten, vom Pfingstgottesdienst und von jeder – meist dem Wetter geschuldeten – spontanen Planänderung (so ein Tohuwabohu!), aber ich will ja nicht die Spannung nehmen. Denn ich bin sicher, das nächste Jahr wird mindestens genauso schön!

Annika Rathke

Photos: Ronja Pfau